Sonntag, 15. Mai 2016

Das traurige Speedport

Neulich bin ich im Firmen-Netzwerk über einen internen Wettbewerb gestolpert. Und da man sich im alltäglichen Bürojob, mal abgesehen von ein paar verlorenen Telefonkritzeleien, nicht so wirklich kreativ ausleben kann, war ich relativ schnell Feuer und Flamme!
Der Router fristet ein trauriges Dasein, weiß, schlicht, hockt er in Fächern, Schränken oder versteckt sich in irgendwelchen dunklen Ecken. Keine Blicke soll er auf sich ziehen, denn er wird zwar gebraucht - aber bitte unauffällig.
Und darum geht's bei dem Wettbewerb: macht das Speedport happy! 

Also hab ich mir ein ausrangiertes Gerät aus der Zentrale schicken lassen und es einen ganzen Fernseh-Abend vor mir auf den Wohnzimmertisch gestellt, auf mich wirken lassen. Als Findungsphase sozusagen. Dann hab ich die aktuelle Folge Penny Dreadful geguckt und beschlossen, so ein bisschen Retro-Futurismus würde dem Speedy gut stehen. 

Und wieder einen Vorwand gefunden in den Baumarkt zu fahren, Yay! Eine genaue Vorstellung habe ich zwar noch nicht, aber es muß auf jeden Fall ein Fenster mit Blick auf die Platine haben. Und einen Octopus! Und jede Menge unnützen Schnickschnack, der nützlich aussieht. Und leuchten soll es auch!

Okay, Samstag habe ich dann den Lieblingsmann überreden können, mit mir zum Trödelmarkt zu fahren. Wenn ich schon das Steampunk-Genre bedienen möchte, dann müssen auf jeden Fall auch ein paar Zahnräder her! Wirklich fündig bin ich leider nicht geworden... es gab zwar ein paar asiatisch anmutende Taschenuhren, aber trotz meines unglaublichen Verhandlungsgeschicks und dem Hinweis, daß die Zeiger sich keinen Milimeter bewegen, wollte sich der Verkäufer nicht für kleines Geld davon trennen. Pech gehabt! Ich jetzt....
Immerhin habe ich für einen Euro zwei kleine Radioröhren erstanden, die nicht wirklich eine Funktion haben, aber fürchterlich dekorativ sein werden. Ich hoffe inständig, dass mir die Dinger nicht um die Ohren fliegen. Der Lieblingsmann sagt zwar, ohne Strom kann nicht viel passieren, aber ich werde da zur Sicherheit nicht dran rummanipulieren.

Die erste Herausforderung war, das Speedy aufzukriegen. Keine Schraube weit und breit! Also bin ich mit zwei Messern am Rand entlang gefahren und habe vorsichtig dran rumgehebelt. Und tatsächlich: die Front ist nur mit Nupsies von innen befestigt (glücklicherweise ist auch keines abgebrochen!) Das Tastenfeld in der Mitte ließ sich mit ein bisschen Mühe auch relativ gut entfernen.
Dann hab ich mit kupferfarbenem Sprühlack das Frontpanel lackiert. Die Farbe rockt mich noch nicht wirklich, aber ich will da eh noch etwas mehr Struktur haben.



Einen Quersteg aus dem Innenleben hab ich mit'm Dremel entfernt, damit das Platinen-Fenster etwas größer wird, dann alles ausgemessen und die entsprechende Öffnung in die Front geschnitten und die Ränder etwas geglättet.

























Nun werde ich noch eine Einfassung für die beiden Felder basteln. Ursprünglich hatte ich mal einen kleinen Karton, in dem ich Fimoreste aufbewahrt habe. Aber nachdem der Lieblingsmann meinte, ich wäre so etwas wie ein Kreativ-Messie, habe ich rigoros ausgemistet... Das rächt sich jetzt... Blöd, denn den Octopus wollte ich eigentlich auch aus Fimo machen... Aber, Action sei dank, habe ich wenigstens noch zwei Pakete lufttrocknende Modelliermasse ergattern können.

Im Übrigen: falls ihr euren Router auch irgendwie anders gestalten wollt, stellt bitte sicher, dass das Gerät auf jeden Fall euch gehört und es kein Mietgerät ist! Das könnte am Ende ein teurer Spaß werden. Im Normalfall ist es auch so, dass die Garantie erlöscht, wenn man ein Gehäuse öffnet! Und zu guter Letzt: mein Gerät funktioniert nicht mehr, weshalb ich auch im Inneren rumfuhrwerken kann, ansonsten würde ich davon die Finger lassen!! Im schlimmsten Fall schmurgelt irgendwas durch und euch fackelt die ganze Bude ab! Also: lieber Finger davon! (Mein persönlicher Router steht jungfräulich reinweiß schräg hinterm Fernseher... ;-) )

Montag, 9. Mai 2016

Zwischenstand vom Dach

Das Dach wird immer grüner! Leider bin ich noch etwas unorganisiert und mache wahrscheinlich jede Menge doofer Anfängerfehler, aber Versuch macht ja bekanntlich kluch...
Als erstes werde ich wohl nicht mehr auf die Idee kommen, Unmengen an tollen Samen zu bestellen; mittlerweile bekommt man in fast jedem Geschäft, das auch nur im entferntesten mit Pflanzen zu tun hat, kleine Gemüsepflänzchen hinterhergeworfen.
Und dann glaube ich, daß die "originalen" Kartoffel-Eimer auch ein Fehlkauf waren... ich hab mir die Dinger irgendwie größer vorgestellt. Nun ja, wir werden sehen, ob da überhaupt was bei rumkommt.
Meine Bestellung ist ja mittlerweile hier eingetrudelt, aber letzten Endes war ich zu ungeduldig und für diese ganze Vorzieherei auch zu spät dran, so daß ich mir dann einfach hier und da ein paar Pflanzen gekauft habe.

Heute hab ich dann den Rest eingepflanzt und mein Status sieht zur Zeit so aus:


  • Kartoffel rot
  • Kartoffel weiß
  • Kartoffel blau
  • Kohlrabi weiß
  • Kohlrabi blau
  • Kohlrabi schmelz
  • Paprika rot
  • Paprika gelb
  • Minipaprika
  • 2 x Zucchini gelb
  • Zucchini grün
  • Tomate Schoko
  • Tomate Cookie
  • Salat Babyleaf
  • Sellerie (leider weiß ich nicht, ob Knolle oder Staude...)
  • Porree
  • Gurkenpflänzchen ist noch nicht der Rede wert
  • Erdbeeren
  • 4 Physalis (grad geschlüpft)
  • Rosmarin
  • Erdbeer-Minze
  • Schoko-Minze
  • Schnittlauch
  • Petersilie
  • Radieschen
  • Pepperoni
  • Knoblauch

Der Mann schielt schon immer ängstlich aufs Dach, im Hinblick auf das Ausmaß der viel zu gesunden Vitamine, die da hoffentlich auf ihn zukommen.






Die Fotos sind von gestern, mittlerweile hat jedes Pflänzchen einen festen Platz gefunden!
Was mir am meisten Spaß macht, ist dass ich irgendwie jeden Tag Dreck bzw. Erde unter den Fingernägeln habe. Natürlich mach ich meine Finger wieder sauber, aber es gibt mir das Gefühl, was sinnvolles getan zu haben. Hört sich bescheuert an, oder?

Mein einziges Problem ist jetzt noch die Tomaten einigermassen regenfest zu machen. Wahrscheinlich werde ich da was aus Folie und Holz basteln. Für morgen ist ja Regen angesagt und ich werde erstmal beobachten, wie weit das ca. einen halben Meter vorgezogene Hausdach Schutz bietet.



Dienstag, 3. Mai 2016

Eine Woche Urlaub!

Yay! Endlich mal wieder den Kopf frei kriegen! Und wie es dann meistens so ist, man erledigt ganz viele Dinge (oder nimmt es sich zumindest vor...), zu denen man sonst einfach nicht die Zeit findet.

So haben wir gestern unsere Schmuddel-Ecke im Garten frei geräumt, um an die alten (leider noch mit Bauschutt gefüllten) Kübel zu kommen. Und da der Lieblingsmann sich pünktlich mit den ersten wärmeren Temperaturen im Koi-Modus befindet, hab ich ihm angeboten, gemeinsam einen zweiten kleineren Teich zu bauen. Der freie Platz muß ja schließlich genutzt werden.

Sollten wir also in naher Zukunft an ein paar kostengünstige Sandwich-Platten kommen, ist das Sommer-Projekt gesichert. Dieses Mal darf ich nämlich meinen Teil dazu beisteuern: geplant ist eine offene Hütte mit minikleinem Holzdeck. Hört sich unspektakulär an, wird aber hoffentlich grandios. Ein paar Ideen und Inspirationen hab ich mir natürlich schon auf Pinterest gesichert, aber es soll nicht ganz so clean, sondern eher etwas verwunschener werden.

Nun aber zur ungeschönten Wahrheit... Alles etwas rott und marode... Am liebsten wären mir 2 m hohe Gabionen, aber das dürfte wohl den Rahmen sprengen. Das nicht zubetonierte Viereck wird dann das zukünftige neue Becken. Dahinter kommt ein kleines Deck, auf dem der Filter stehen wird. Vor dem Becken kommt ebenfalls ein kleines Holzdeck. Der Betonweg rechts bleibt so, das ist unser Gartenzugang von der Strasse.


























Eine grobe Skizze hab ich schon im Kopf, und hey, schlimmer als jetzt kann's ja nicht werden! Der Projekt-Titel lautet übrigens Nisai, und bezeichnet damit zweijährige Koi. Hier könnten sie dann gut geschützt an Größe zulegen.