Samstag, 2. Juli 2016

Unverhofft

Zu meinem ursprünglichen Lebensplan haben immer Kinder gehört. Aber die Realität hat das wohl etwas anders gesehen. Das ständige Bangen und Hoffen... Meine schlimmste Erfahrung war eine Eileiterschwangerschaft mit anschließender Not-OP. Ich bin da ein gebranntes Kind.

Während alle um mich herum nun also ihre Kinder in verschiedenen Altersstadien großziehen und von Entwicklung, Krankheiten, Erziehung, Vorpubertät und Mitten-in-der-Pubertät erzählen, habe ich mich irgendwann entspannt zurückgelehnt und leise geflüstert: "Manchmal bin ich wirklich nicht traurig drum, daß es nicht funktioniert hat". Der Lieblingsmann hat dann leicht meine Hand gedrückt und zustimmend genickt. Das Thema ist definitiv durch. Wir haben unseren Frieden damit gemacht. Frida und Quinto, unsere Hunde, sind unsere wahren Kinder! Wir haben unser Leben irgendwie anders sortiert und sind glücklich damit.

Irgendwann dann vor zwei Wochen, ich war alleine zuhause, habe ich meinen Kalender auf den aktuellen Stand gebracht und dabei festgestellt, daß meine Tage doch etwas weiter zurücklagen, als ich das eigentlich in Erinnerung hatte. Also nochmal nachgezählt: 17 Tage und 19 Tage sind 36 Tage... Mmmmh.... Dann hab ich die letzten zwei Wochen nochmal Revue passieren lassen und gemerkt, daß da vielleicht doch ein oder zwei Anzeichen gewesen sind, die etwas verräterisch sein könnten, im rechten Licht betrachtet... Zum Beispiel die Dose "Hering in Tomatensosse" die plötzlich und ohne nachzudenken im Einkaufswagen gelandet ist. Oder die extreme Müdigkeit, die unter anderem für den ein oder anderen Minutenschlaf im Büro verantwortlich gewesen ist (wie peinlich...).

Um es kurz zu machen: ich war beim Doc und ja, ich bin schwanger. Das kleine Herz hat schon geschlagen und man ist schneller wieder im Modus, als man gucken kann. Ich bin nicht gut darin, bis zur 12. Woche zu warten, bis man einigermassen safe ist, also habe ich es eigentlich jedem, der es hören wollte, aber auch jedem, der es nicht hören wollte, erzählt. Natürlich habe ich immer abgewiegelt und gesagt, wir müssen erstmal abwarten... Aber irgendwie ist sich jeder sicher, daß sich das kleine Äffchen dieses Mal gut festgekrallt hat. Ich bin und bleibe noch etwas skeptisch. Eigentlich geht's mir ganz gut; keine Übelkeit, vielleicht etwas geruchsempfindlich, ständig müde (außer nachts), und so kleinere Wehwehchen, die aber ganz gut auszuhalten sind. Am Montag habe ich den nächsten Termin und vielleicht bekomme ich da mal ein Foto vom Äffchen; beim ersten Mal hatte ich nämlich keinen USB-Stick mit. Technik... Manchmal komm ich mir echt alt vor. Ein guter alter Ausdruck hätte mir auch schon ausgereicht.